Von Leitungsstilen, Macht und Co.

Am dritten Adventswochenende war es so weit – nach einem spannenden, lehrreichen, spirituellen und manchmal auch turbulenten Jahr in einer großartigen Gruppe traf sich der LEIV-Jahrgang 2022 in der Tagungs- und Freizeitstätte in Rorichmoor zu seinem letzten gemeinsamen Wochenende. Thema dieses Mal: „Haltung“.

Los geht‘s

Gemeinsam begab sich die LEIV-Reisegruppe auf einen imaginären Städtetrip und erkundete am Freitagabend das Museum der Leitungsstile und Leitungsrollen, um im Anschluss das eigene Vision Board der Leitung zu erstellen und sich bei schönen Wintergetränken im Museumscafé darüber auszutauschen.

Am Samstagvormittag dann ging es ins Regierungsviertel der Stadt, um sich mit dem Thema Macht und Machtmissbrauch zu befassen. Dabei standen vor allem die unterschiedlichen Formen der Macht und ihre Auswirkungen auf Leitungspersonen im Fokus. Nach einer ausgedehnten Mittagspause ging es am Nachmittag dann ans Karten lesen. Gemeinsam wurde die Karte der „Transaktionsanalyse“ und ihre Bedeutung für unsere Leitungsrolle erkundet. Den Abend füllten Fragen rund um die eigenen Projekte der Teilnehmenden. Diese wurden in Kleingruppen diskutiert und gemeinsam nach Lösungen gesucht.

Am Sonntagvormittag wurde bedacht, wie wir Entscheidungen treffen und auf welche Art und Weise wir mit Gruppen zu Entscheidungen kommen können bevor es auch schon in die gemeinsame Feedback-Runde ging. Einen Rahmen für die Tage schufen Impulse über Menschen, die die Teilnehmer*innen geprägt haben.

Gemeinsame Abschlussfeier

Den krönenden Abschluss der vier LEIV-Wochenenden bildete der Aussendungsgottesdienst, in dem Björn Kraemer in seiner Predigt darauf aufmerksam machte, dass alle nun aus der Emotion ins Handeln kommen dürfen. Alle Teilnehmer*innen erhielten einen persönlichen Segen und ihr LEIV Zertifikat.

Voller Dankbarkeit blickt das LEIV-Team zurück auf das vergangene Jahr. Es entstanden großartige Projekte, eine tolle Gemeinschaft und viele neue Netzwerke. Neben der Traurigkeit über das letzte Wochenende überwog vor allem die Freude bei den Teilnehmenden. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft der Gruppe waren zu jedem Zeitpunkt spürbar und das erste Revival-Treffen ist schon fest eingeplant.

Über LEIV

LEIV (= Leitung und Verantwortung) ist ein Schulungsprogramm für erfahrene Ehrenamtliche. Hier hast du ein Jahr Zeit dich mit verschiedenen Themen zu beschäftigen und selbst einfach mal wieder Teilnehmer*in zu sein. Gleichzeitig setzt du, begleitet vom LEIV-Team und einem*einer persönlichen Mentor*in, ein Projekt deiner Wahl um. Hast du auch Lust dabei zu sein oder kennst jemanden, der*die hier genau richtig wäre? Dann schau doch für 2023 mal hier: https://leiv.info/

Das Friedenslicht aus Bethlehem

Vielleicht hast du schon einmal davon gehört. Jedes Jahr im Advent wird bei uns im Gebiet der Oldenburgischen Kirche das Friedenslicht verteilt. Vielleicht ja auch in deiner Gemeinde? Oder in deinem Kirchenkreis?

Aber nicht nur bei uns, sondern in vielen Ländern Europas und der Welt verteilen Menschen das Friedenslicht. Das Licht ist ein Zeichen für den Frieden in der Welt. Organisiert wird die Aktion in Deutschland unter anderem vom Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände, zu dem auch der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in der Ev.-Luth Kirche in Oldenburg, gehört.

Die Reise des Friedenslichtes beginnt jedes Jahr in Bethlehem. In der Stadt, in der Jesus geboren wurde. Dort wird das Licht von einem Kind entzündet. Mit dem Flugzeug wird es dann von Bethlehem nach Wien transportiert, wo eine Delegation von Pfadfinder*innen aus Deutschland es abholt. Am 3. Advent kommt das Friedenslicht mit dem Zug nach Oldenburg. Gemeinsam mit dem katholischen Pfadfinder*innenverband der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (dpsg) und dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) aus Oldenburg und der Region holen wir das Licht am Hauptbahnhof in Oldenburg ab und tragen es in einem Friedensmarsch durch die Innenstadt. Dieses Jahr ist auch das Landesjugendpfarramt dabei.

Frieden beginnt mit dir

Das diesjährige Motte des Friedenslichtes heißt: Frieden beginnt mit dir.

Wir alle sehnen uns nach Frieden. Gerade in der aktuellen Zeit. Der Krieg in der Ukraine – Die Terrorherrschaft im Iran – Umweltkatastrophen auf der ganzen Welt – das alles sehen wir täglich in den Medien. Und das Sehnen nach Frieden bleibt, vielleicht wird es sogar noch stärker. Das Sehnen nach dem vollkommenen, göttlichen Frieden.

Manchmal fühlen wir uns machtlos. Ich als einzelner Mensch kann den Krieg in der Ukraine nicht beenden, da bin ich mir sicher. Aber wenn ich in meinem Alltag ein bisschen Frieden schaffe, kann ich kleine Schritte erreichen. Schritt für Schritt. Tag für Tag. Frieden beginnt mit mir. Und Frieden beginnt mit dir!

Am 3. Advent wollen wir daher nicht allein, sondern gemeinsam ein Zeichen setzen für den Frieden. Also komm vorbei und nimm das Friedenslicht mit in deine Familie, in dein Dorf, in deine Gemeinde. Wir freuen uns auf Dich.

Am 11.12.2022 in Oldenburg

  • 14:15 Treffen für den Friedensmarsch am Hauptbahnhof
  • 15:15 Beginn des Aussendungsgottesdienstes in der Garnisonkirche, Peterstraße 41
  • Im Anschluss treffen wir uns für ein gemütliches Beisammensein bei Keksen, Tee und Kakao.
  • Du bist herzlich eingeladen!
  • Du brauchst:
    • Warme Kleidung für den Friedensmarsch
    • Eine Laterne/Dauerbrenner, wenn du das Licht mit nach Hause nehmen möchtest.

Weitere Infos und mitwirkende Verbände und Organisationen findest du unter friedenslicht.de

Komm vorbei! Wir freuen uns auf dich!

Bild: C.Schnaubelt/friedenslicht.de

Kindeswohlfachtag für Pros

Zwischen Nähe und Distanz – Kindeswohl und Prävention

Nähe und Distanz spielen eine wesentliche Rolle in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Nähe und Distanz sind im Alltag vielfältig und oft kommt es zu unbestimmten Grenzüberschreitungen. Alles ist eine Frage der Haltung. Aber wie sieht es mit meiner eigenen Haltung aus?
Und wie gehe ich mit Grenzüberschreitungen im digitalen Raum um?
Wir werden eigene Verunsicherungen aufgreifen und unsere Angebote auf grenzachtende und präventive Strukturen prüfen.

Der Fachtag wird durchgeführt von Björn Kraemer, Bildungsreferent im Landesjugendpfarramt für den Bereich Kindeswohl/Prävention sexualisierter Gewalt, insofern erfahrene Kinderschutzfachkraft.

Dieser Fachtag dient als Vertiefungsseminar und richtet sich an alle, die mit den Grundlagen von Kindeswohl/Kindeswohlgefährdung, Nähe und Distanz vertraut sind und ihr Wissen vertiefen möchten.

Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebestätigung; für Mittagessen und Getränke wird gesorgt.

Auf einen Blick

  • Termin: Mittwoch, 14. Dezember 2022; 09.30 bis 16.00 Uhr (Anmeldeschluss: 7. Dezember)
  • Ort: Ev. Gästehaus Sandkrug, Oldenburger Weg 1, 26209 Hatten
  • Zielgruppe: Hauptberuflich Tätige; dieser Fachtag ist auch für Ehrenamtliche geöffnet
  • Kosten: Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Fahrtkosten können nicht erstattet werden.

Anmeldung

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Ehrenamtliche*r? Die Eierlegende Wollmilchsau

Am zweiten Wochenende im Oktober fand das dritte Wochenende des LEIV Projekts statt – eine Schulung für Ehrenamtliche, die Lust haben in Leitungspositionen Verantwortung zu übernehmen. Es ging thematisch um die eigene Person, die eigene Persönlichkeit, die man schon kennen sollte, sofern man vor hat andere Menschen in einem ehrenamtlichen Team zu führen. Und natürlich stellen sich dabei auch Stärken und Schwächen heraus: Was kann ich gut? – Wo brauche ich Unterstützung von anderen? – Was gebe ich lieber in kompetentere und talentiertere Hände ab?

Die Sau

Und wieder mal kam mir die Frage in den Sinn: Was leisten eigentlich Ehrenamtliche in unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen? Was tun sie alles dafür, dass eben diese Arbeit voran geht, es Projekte sowie Aktionen gibt, und wir alle uns weiterentwickeln?
Ehrlich gesagt: Sau viel! Zeitaufwand, Energieaufwand und das alles neben dem Alltag in Schule und Beruf, zwischen Familie und Freunden und evtl. sogar noch weiteren ehrenamtlichen Engagements in anderen Feldern. Sau viel also! Da ist sie also, die Sau aus der Eierlegenden Wollmilchsau.

Die Eier

Und dann erwarten wir, dass unsere Ehrenamtlichen die tollsten und innovativsten Ideen haben, sich selbst neue Dinge ausdenken, um sich entfalten zu können und das mit unserer hauptamtlichen Begleitung schon hinbekommen. Aus ihren Ideen, die sie am besten wie Eier legen, schlüpfen die Projekt-Küken und werden schließlich zu ausgewachsenen Hühnern, als Projekten und Aktionen, die sie und wir stolz vorzeigen können. Ah ja, Eier legen sollen die Ehrenamtlichen also auch noch, da sind sie also, die Eier aus der Eierlegenden Wollmilchsau.

Die Wolle

Wolle, ja ich spinne mal weiter, Wolle: Wie oft sagen wir als Hauptamtliche den ehrenamtlich Engagierten, dass sie auf sich achten sollen, auch mal Pausen brauchen, sich Zeit nehmen und in eine warme Wolldecke einwickeln sollen. Die Aktionen machen dann eben andere Ehrenamtliche, welche, die vielleicht gerade lieber frische neue Ideen-Eier legen. Und wir selbst als Hauptamtliche? Machen wir eigentlich mal Pause unter der warmen Wolldecke? – Sind wir da Vorbilder für die Engagierten? Ich habe da manchmal, zumindest was das betrifft, so meine Zweifel. Da ist sie also, die Wolle der Eierlegenden Wollmilchsau.

Die Milch

Und dann geben Ehrenamtliche noch überall ihren Senf dazu, wollen mitbestimmen, ihre Wünsche und Ziele einbringen und schließlich umsetzen. Das ist manchmal so gar nicht im Interesse derjenigen, die beruflich mit ihnen zusammenarbeiten müssen. Es hält auf, sorgt dafür, dass eigene Pläne durchkreuzt werden usw. Und doch ist es gerade von uns dann die Aufgabe dies zu fördern, die Ehrenamtlichen zu unterstützen und gegen alle Widerstände uns für sie einzusetzen. Ehrenamtliche arbeiten viel an sich, engagieren sich gerade, weil sie sich selbst einbringen wollen, was vielleicht in anderen Bereichen ihres Lebens so in der Form nicht möglich erscheint. Sie geben ihre Milch dazu, auch um zum einen uns Hauptamtliche und zum anderen ihren Verband zu stärken. Denn Milch stärkt bekanntlich nicht nur die müden Knochen. Da ist sie also, die Milch der Eierlegenden Wollmilchsau.

Die Eierlegende Wollmilchsau

Wenn man das liest, wird deutlich, was Ehrenamtliche in ihrer Freizeit alles zu leisten im Stande sind und dies auch gerne tun, das steht für mich außer Frage. Wenn sie selbst Eierlegende Wollmilchsäue sein wollen… gerne!
Aber: Was sind die Ansprüche von Hauptamtlichen? – Und das beziehe ich nicht nur auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in unserer Kirche, sondern auf viele Arbeitsbe-reiche, in denen sich Erwachsenen engagieren.

Dürfen wir das alles so erwarten? – Sind die Erwartungen vielleicht an vielen Stellen nicht auch zu hoch? – Machen wir als Mitarbeitenden Ehrenamtliche nicht häufig erst zu Eierlegenden Wollmilchsäuen und geben immer mehr solche Aufgaben an sie ab, die unter Umständen gar nicht zu ihnen passen? – Wäre es nicht viel praktischer, wenn wir Hühner, Schafe, Kühe und Schweine als Ehrenamtliche hätten, die alle ihre Aufgaben machen, die sie gut können? – Natürlich meine ich das im übertragenen Sinne. Ihr ahnt es schon: Da ist sie also, die Eierlegende Wollmilchsau.

Ich finde darüber lohnt es sich nachzudenken: Wohin soll die Reise gehen in unseren kirchlichen Ehrenämtern und im Besonderen in der Arbeit mit Kindern und Jugendli-chen? Diese und weitere Fragen zu uns als Institution und zu unserer Person sollten weiter gestellt werden, und das nicht nur mit und unter hochmotivierten jungen Ehrenamtlichen bei einem LEIV Schulungswochenende im Oktober.

1. Advent: Jetzt geht´s los!

Mit dem ersten Advent beginnt das neue Kirchenjahr. Im Kirchenjahr durchlaufen wir im Kleinen die Lebensgeschichte Jesu: Es geht los mit den Vorzeichen Jesu Geburt. An Weihnachten feiern wir dann, dass der Heiland endlich geboren ist. Wir denken an verschiedene Stationen in seinem Leben und gehen in der Passionszeit zusammen mit ihm zum Kreuz. An Ostern feiern wir Christi Auferstehung und an den Sonntagen danach verfolgen wir die Geschehnisse bis zu Himmelfahrt und Pfingsten. Über den Sommer hören wir Geschichten aus der ganzen Bibel, bis es im November an den letzten Sonntagen auch um unsere letzten Dinge geht. So können wir das ganze Leben Jesu in einem Jahr nachvollziehen.

Im neuen Angebot „Mein Kirchenjahr“ erfährst du mehr über den 1. Advent und die dazugehörigen Texte. Neben einem Impuls und Gebet von Landesjugendpfarrerin Anne Schrader geben wir dir Aktionstipps mit auf den Weg.

Klick dich mal rein 27. November 2022 – 1. Advent oder hör rein bei Spotify, Apple Podcasts oder überall wo es Podcasts gibt.

Wir feiern das Leben – Silent Party

Feiern war in der Pandemie lange nicht möglich. Klima, Krieg und Energiekrisen belasten uns. Für einen Abend lassen wir die Sorgen los und feiern das Leben. 

Silent Party bedeutet mit Kopfhörern erlebst du auf drei Kanälen Musik zum Feiern. Wir haben DJs die für die passende Partymusik sorgen. Da ist für alle etwas dabei. 

Der Eintritt ist frei. Getränke können erworben werden. 

  • Ort: Polyester Oldenburg
  • Ab 16 Jahren
  • Am 2. Dezember um 19.00 Uhr
  • Meld dich an und sichere dir einen Kopfhörer. 

Anmeldung

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Augen verschließen oder Handeln? Fußball-Weltmeisterschaft in Katar

Bald startet die Weltmeisterschaft in Katar. Kaum eine andere Weltmeisterschaft hat im Vorfeld so viel Diskussion geboten. Am Ewigkeitssonntag startet die Weltmeisterschaft. Eigentlich ein Tag an dem wir in stiller Trauer den Verstorbenen des vergangen Jahres gedenken. Und nun public viewing im Gemeindehaus?

Mit großer Sorge und Skepsis blicken daher viele auf die Weltmeisterschaft in der Adventszeit.

Gemeinsam wollen wir am Buß und Betttag in 90 Minuten, wie bei einem Fußballspiel, über Möglichkeiten zum Umgang mit dieser Weltmeisterschaft ins Gespräch kommen.

Bildungsarbeit statt Boykott?

Als Gäste an diesem Abend begrüßen wir Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker sowie Thea Meier und Niklas Reichel von der Ev. Jugend Braunschweig.

Keynote 1:

Macht hoch die Tür, die Tooor macht weit … mehr als 20 Autor*innen haben an der Arbeitshilfe zur Fußball-WM in Katar mitgearbeitet. In der Arbeitshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kommen die unterschiedlichsten Stimmen zu Wort und damit bildet sie eine Grundlage für Kirchengemeinden, Vereine und Gruppen. Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker gibt Einblicke in die umfangreiche Broschüre zur WM in der Adventszeit.

Detlef Mucks-Büker ist Oberkirchenrat in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Keynote 2:

Wie kann es gelingen, komplexe Themen wie strukturierte Menschenrechtsverletzungen, Korruption und Werte im Sport auch für eine jüngere Zielgruppe zugänglich zu machen? Hierzu präsentieren Thea Meier und Niklas Reichel einen Workshop, der die Unrechtsdimensionen, die uns im Rahmen der WM in Katar begegnen, für Konfirmand*innen und Schüler*innen greifbar macht und sie dazu befähigen soll, sich eine eigene Meinung zur WM in Katar zu bilden.

Thea ist Vorsitzende des Nachhaltigkeitsausschusses der Jugendkammer, Niklas ist stellvertretender Vorsitzender der Jugendkammer

Auf einen Blick

  • Zielgruppe: alle Interessierten
  • Datum: 16. November 2022 von 18.30 bis ca. 20.00 Uhr
  • Ort: Zoom
  • Kosten: kostenlos

Anmeldung

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Feier das Leben! – Gedanken zum Reformationstag

„Feier das Leben!“

Ja, das meine ich absolut ernst: Feier das Leben. Hier, jetzt, heute und ab sofort!

„Wie kannst du das nur sagen?“, höre ich die lauten und auch leisen Stimmen fragend, derer, die mich gerade hören.

Bei all dem Leid in der Welt? Den Ereignissen im Iran, den Kriegen dieser Welt, den Existenzängsten vieler Menschen in unserem Land aufgrund der hohen Preise, den Verlusten der Menschen in der Ukraine, der Klimakrise?

Es gibt derzeit unsäglich viele Gründe, warum wir wohl alles können, aber sicherlich das Leben nicht feiern. Irgendwie scheint unser christlich-moralischer Kompass das zu verbieten.

Statt das Leben zu feiern, sollten wir uns doch stark machen, für Gerechtigkeit, Klimaschutz, Frieden, Nächstenliebe und denen helfen, die gerade besonders stark betroffen sind von den Auswirkungen der vergangenen Monate.

Vor einiger Zeit habe ich eine Andacht zu dem Vers aus LK 22, 42 gehalten.
„Jesus kniete nieder, betete und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“

In dieser Andacht stellte ich mir die Frage, wohin sich eigentlich gerade unsere Welt bewegt oder viel mehr, in welche Richtung die Menschheit sich gerade entwickelt. Kanzler Olav Scholz sprach in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag im Februar dieses Jahres von einer Zeitenwende. Sehr verkürzt hier dargestellt halte ich am Ende meiner Gedanken zur Andacht fest: Ja! Die Menschheit braucht eine Wende; eine Richtungskorrektur; einen Impuls, den Fokus des Lebens neu auszurichten!

Jesus ist genau dafür gestorben. Nur scheinen wir Menschen es wieder vergessen zu haben. Sein Tod am Kreuz ist die Brücke, unseren täglichen Fokus neu auf Gott ausrichten zu können. Damit wir Gottes Willen wahrnehmen können. Irgendwas muss ja dran sein, wenn selbst Jesus am Ende seines Gebetes im Garten Getsemani für sich feststellt: „Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“

Gottes Wille scheint mir – soweit ich ihn erfassen kann – klar zu sein: Ein Leben aus seiner Gnade heraus, die uns frei macht von Macht, Gier, Neid, Hass und Leid. Sein shalom  – sein tiefer Friede- soll diese Welt füllen.

Und wir sollen, ja wir dürfen unsere Zeit auf dieser Erde dafür einsetzen, dass sein Plan für uns umgesetzt wird. Wie aber können wir Teil dieses Planes werden? Wie also verdienen wir uns diese Gnade, wenn es doch so scheint, als würde das, was wir tun, nicht reichen?

Montag haben wir den Reformationstag gefeiert. Nun ja, wie auch immer die persönliche Feier aussah. Vielleicht haben wir uns erstmal auch nur über einen weiteren freien Tag gefreut.

Ich persönlich nutze die Tage vor und nach einem kirchlichen Feiertag ganz gerne, um mich ganz gezielt mal wieder mit dem Sinn dieser Tage zu befassen.

Zwei wesentliche Erkenntnisse der Reformation waren die „sola fide“ und „sola gratia“. Also allein aus Glauben und allein aus Gnade werden wir vor Gott gerecht. Es sind nicht die Taten, die uns zu guten Menschen werden lassen. Es sind zuallererst  der Glaube und die Gnade, die uns zu guten Taten bewegen! (Vgl. Röm. 3, 21 ff)

Da ist sie wieder, die Richtungskorrektur, der Impuls, der unseren Fokus verändern soll. Allein der Glaube, allein die Gnade! Das, was wir tun kann reichen! Zumindest dann, wenn wir uns dabei von Gottes Willen leiten lassen.

Auch ich persönlich spüre die Auswirkungen der letzten Monate. Beim Einkaufen, an der Zapfsäule, in den vielen Gesprächen über den Ukrainekrieg und auch in meinem Gefühl ohnmächtig dem gegenüberzustehen, was noch alles auf uns zukommen mag. Niemals größer habe ich den Eindruck gehabt, dass das, was mein Leben beeinflusst, nicht vollends kontrollieren zu können. Psychologisch betrachtet ein Zustand, der uns Menschen stark herausfordert. Ein Zustand, den ich für mich nicht akzeptieren möchte!

Denn genau in diese Zeit dürfen wir uns an die Gnade und den Zuspruch Gottes erinnern. Wir dürfen Teil von Gottes Plan für diese Welt sein. Dürfen daran mitwirken, seinen Frieden in diese Welt zu tragen. Nicht aus einem christlich-moralischen Kompass, sondern aus Gottes Liebe zu uns und seiner Schöpfung heraus.

Also setze ich meinen Fokus neu, schaue auf Gott und bin dankbar: Für die Ruhe der Nacht, den neuen Tag. Für die Sterne am Himmel und die wärmende Sonne. Für die Menschen, die ich um mich haben darf und für die Erinnerung an jene, die schon heimgegangen sind. Ich schaue nach vorn – und ehrlicherweise noch immer nicht ohne Sorge; aber: Ich beginne das Leben neu zu feiern!
Aus Dankbarkeit für all das, was ich bis heute erleben durfte. In Hoffnung auf das, was Gottes Gnade mir noch schenken wird.

Und so lade ich uns dazu ein, den Moment zu genießen. Das Leben zu spüren und es zu feiern. Hier, jetzt, heute und ab sofort!

Amen

Hausandacht der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg am 1. November 2022 von Marc Gobien

LEIV: Meine Persönlichkeit in Leitungsfunktion

BIG FIVE – BIG LEIV – Das dritte LEIV Wochenende

Zu allererst die wichtigste Information: Ja, es waren alle da! Niemand fiel wegen Krankheiten wie Corona usw. aus, sondern wir trafen uns zum ersten Mal alle an diesem Wochenende in der CVJM Freizeit- und Bildungsstätte in Rorichmoor.
Die drei Tage standen ganz im Zeichen der eigenen Persönlichkeit der Teilnehmenden. Denn nur so, stellten viele der 17 anwesenden LEIV-Leute fest, können wir gut ein Team leiten, das wir für die Umsetzung von Projekten brauchen.

Am Freitagabend war zunächst die Zeit des Ankommens und sich wieder Treffens. Von überall her hatten sich die Teilnehmenden auf den Weg gemacht, ob aus Kassel oder Lüneburg, kein Weg war zu weit. Und so ging es los auf die Wanderung durch den Abend. An verschiedenen Positionen stoppten wir dabei, spielten gemeinsam und führten beim Picknick mit Almdudler Limonade und leckeren Snacks tiefgründige Gespräche.

BIG FIVE aus der Persönlichkeitspsychologie

Der Samstag begann gleich mit der Auseinandersetzung mit sich selbst. Anhand der BIG FIVE aus der Persönlichkeitspsychologie machten wir uns auf die Suche nach unserer eigenen Person, unseren Ausprägungen und Charakterzügen. Neben einem Selbsttest stand der Transfer in Gruppensituationen auf dem Programm, die in einem kurzweiligen Anspiel und ernsthafter Reflexion analysiert wurden. Weiterführend beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Teamkonstellationen. Wen brauche ich eigentlich wie genau und wofür in meinem Team? Wen kann ich nicht gebrauchen und wie stelle ich ein Team so auf, dass es möglichst gut harmoniert und sich die Mitglieder untereinander ergänzen können? „Gar nicht so einfach, aber unglaublich wichtig für mich als Teamleitung!“ befand eine Teilnehmerin.

Am Nachmittag folgten weitere Übungen zur Eigen- und besonders zur Fremdwahrnehmung. Neben Spielen zu Fragen der Perspektive, konnten sich die Teilnehmenden durch die Johari-Adjektive erstens selbst einschätzen, sich dann zweitens von anderen aus der Gruppe einschätzen lassen. Und dabei gab es nicht nur Bestätigungen, sondern auch viele Überraschungen. „Oh, das passt aber doch gar nicht zur mir“ oder „Krass, so nimmst du mich wahr?“ waren Kommentare, die den Austausch prägten.

Feedbackregeln und Methoden

Bereits am Samstag gab es den Start, aber Sonntag wurden nochmal Feedbackregeln und Methoden, sowie Reflexionsmöglichkeiten thematisiert und zum Teil auf die konkreten LEIV Projekte Einzelner angewendet.

Wir freuen uns schon, uns alle im Dezember zum Abschluss dieses LEIV Jahres und Jahrgangs in Rorichmoor wiederzusehen. Diese Gruppe hat es wirklich verdient, sich als BIG LEIV bezeichnen zu lassen und das nicht nur, weil die BIG FIVE an diesem Wochenenden Thema waren.

LEIV ist ein Schulungsangebot für Ehrenamtliche, die Lust haben sich in verantwortungsvollen Leitungspositionen von Projekt-Teams zu engagieren. Es umfasst vier Wochenenden in einem Jahr und wird als Kooperation von ejo und den CVJM Landesverbänden Oldenburg sowie Ostfriesland in Trägerschaft des Landesjugendpfarramts Oldenburg angeboten.

Projektstelle „Kirchliche Sozialraumarbeit“

„Kirchliche Sozialraumarbeit“- so heißt die Projektstelle, die ich nun nach meinem Anerkennungsjahr in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg antrete. Ich bin Dana Janssen und habe gerade erfolgreich mein Studium der Religionspädagogik und Sozialen Arbeit in Hannover und danach mein Integriertes Berufsanerkennungsjahr im Landesjugendpfarramt Oldenburg und im Kirchenkreis Oldenburger Münsterland abgeschlossen.

„Kirchliche Sozialraumarbeit“?

Nach dem bestandenen Kolloqium kann ich nun in meiner ersten Stelle durchstarten! Aber was meine ich denn mit „Kirchliche Sozialraumarbeit“?

In der Projektstelle, die beim Landesjugendpfarramt Oldenburg angesiedelt ist, habe ich die Chance in einer neuen Stelle einen neuen Bereich für die Arbeit in der Kirche in Oldenburg und mit Jugendlichen mit Leben zu füllen. Dafür möchte ich mich mit verschiedenen Akteur*innen in Oldenburg vernetzen und zusammenarbeiten, um mit vielen und unterschiedlichen Jugendlichen in Kontakt zu kommen. Außerdem möchte ich die Vielfalt der evangelischen Jugendarbeit vorstellen und zeigen, wie bereichernd es sein kann ein Teil davon zu sein!

Aber es geht nicht nur um Werbung, sondern viel mehr um die Begegnung und darum neue Wege zu gehen und in neuen Räumen vertreten zu sein. Dabei möchte ich gut zuhören, was gerade gebraucht und gewollt ist und als Ansprechpartnerin für mögliche Kooperationspartner*innen und für die Jugendlichen, denen ich auf diesem Weg begegne, da sein.

Die ersten 100 Tage

In den ersten 100 Tagen steht also vor allem die Vernetzung mit verschiedenen Schulen, wie beispielsweise den Gesamtschulen in Oldenburg an, ich beschäftige mich dabei außerdem intensiv mit der Lebenswelt der Schüler*innen und möchte herausfinden, was für Angebote interessant sein könnten. Das Ziel ist aber natürlich auch, dass ich so schnell wie möglich bereits mit Angeboten und Projekten starten kann!